Meerbeck und die Glasfaser

Eine Posse in mehreren Akten

1. Akt

Als ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es eine Informationsveranstaltung der Deutschen Glasfaser für die Bürger der Samtgemeinde Niedernwöhren gab (die ganze Samtgemeinde? Nein, ein unbeugsames Dorf widerstand den Verlockungen der Kapitalisten), war das Kind eigentlich schon in den Brunnen gefallen. Und kaum einer hat es mitbekommen.

Worum geht es? Das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) möchte auf „eigene Kosten“ Glasfaserkabel in die Haushalte legen. Dazu müssen Leitungen durch den öffentlichen Raum verlegt werden. Das Unternehmen strebt deshalb Kooperationsverträge mit den Gemeinden an. Ohne einen solchen Vertrag findet seitens der DG kein Ausbau statt. Natürlich ist die DG nicht die Heilsarmee, sondern ein Wirtschaftsunternehmen und damit per se profitorientiert. Die Gemeinde Meerbeck wiederum ist auch nicht die Heilsarmee, strebt per se nicht zwingend Profite an (besonders nicht für die DG) und ist stattdessen gemeinwohlorientiert. Der dritte Protagonist unserer Geschichte sind die Bürger der Gemeinde Meerbeck. Vielleicht ist davon jemand in der Heilsarmee, aber das spielt keine Rolle. Wollen alle Glasfaser? Wahrscheinlich nicht. Ist ihnen die Unversehrtheit des Bürgersteiges vor der eigenen Haustür wichtiger? Vielleicht. Ist das Vorhandensein von schnellem Internet (mittlerweile) ein Standortfaktor? Mit Sicherheit Ja. Bleibt im Grunde genommen nur eine Frage, die alle unsere drei Protagonisten betrifft: Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen?

5 Kommentare

  1. Ausführung komplett richtig.
    Ich bin bereit einen entsprechenden Preis zu zahlen. Ich wurde nie in Kenntnis gesetzt das überhaupt eine Möglichkeit besteht. Der Internetauftritt der Gemeinde Meerbeck lässt auch sehr zu wünschen übrig.

    1. Hallo Julian,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde das Ganze in den nächsten Tagen weiter ausführlich kommentieren und dabei insbesondere auf das Thema Kommunikation kommen.
      Grüße Olli

  2. Viele Gallier wollen hier in unserem Gallien-Meerbeck die Glasfaser haben.
    Nicht nur ich fühle mich komplett überrumpelt, hierzu noch nicht einmal gefragt zu werden, ob Interesse daran bestehen würde. Schade, dachte wir wären da weiter.

  3. Eine bessere „Volksabstimmung“ als die 40%-Regel der Glasfaser gibt es aktuell wohl kaum. Schade, dass die Bürger in Meerbeck ihre Stimme nicht abgeben durften.

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