Meerbeck und die Glasfaser

2. Akt

Nachdem wir uns die Ausgangslage im 1. Akt angeschaut und unsere drei Protagonisten vorgestellt haben, beleuchten wir heute den bisherigen Stand der Dinge aus Sicht der Gemeinde Meerbeck.

Für alle, die sich nicht via Mail, Brief, Rauchzeichen oder einfach mündlich oder fernmündlich bei der Gemeinde beschwert haben, fasse ich die Antwort der Gemeinde auf Beschwerden kurz zusammen (nicht ironisch, sondern wahrheitsgetreu, aber etwas gestrafft und teils in meinen Worten. Wer den ganzen Text haben möchte, kann sich ja einfach bei der Gemeinde beschweren, Zwinkersmiley).

Ende letzen Jahres lag der Gemeinde Meerbeck (GM) ein Vertrag der Deutschen Glasfaser (DG) vor, der die Bedingungen für den Glasfaserausbau regelt. Nach sorgfältiger Prüfung hat der Rat in einer öffentlichen Sitzung dann einstimmig beschlossen den vorliegenden Vertrag nicht zu unterzeichnen. Die strittigen Punkte beinhalten hauptsächlich Fragen der Haftung, falls bei den Arbeiten im öffentlichen Raum Schäden verursacht werden. Das kann vom schlecht verlegtem Bürgersteigpflaster bis zur Beschädigung der Gasleitung alles sein. Die Bedenken wurden der DG vorgetragen und es wurde eine Nachbesserung erbeten. Nachdem seitens der DG keine zufriedenstellende Reaktion erfolgte (teilweise erfolgte einfach gar keine Reaktion auf Anfragen), wurde ein Zusatzvertrag, der die strittigen Punkte regeln sollte von den Verhandlern der GM erarbeitet, vom Rat abgesegnet und übermittelt. Die DG wollte diesem Zusatzvertrag aber nicht zustimmen und hat auch keinen anderen eigenen Vorschlag vorgelegt. Zusätzlich stellte sich dann noch heraus, dass einige Anlieger der Gemeinde (Hobbenser Straße, Bornstraße und Kuckshagen) vom Angebot der DG ausgeschlossen sind. Somit betrachtete die GM die Verhandlungen als beendet. 

Soviel zu den Handlungen der gewählten Volksvertreter in Meerbeck. Nun zu den Fragen, die daraus entstehen.

Wenn alle anderen Gemeinden in der Samtgemeinde zu einem anderen Ergebnis kommen, frage ich mich: Wieso wird sowas nicht untereinander abgestimmt? Glaubt der Gemeinderat ernsthaft, dass in den nächsten zehn Jahren irgendein Unternehmen kommt, um Meerbeck und zwar nur Meerbeck, aber dann natürlich mit Hobbenser Straße, Bornstraße und Kuckshagen anzuschließen? Der Rat hat beschlossen, die Infrastruktur zu erhalten, nämlich den letzen Bit aus dem guten, alten Kupferkabel zupressen. Und das für ziemlich lange Zeit. Ist ja auch irgendwie nachhaltig. Welchen Stellenwert glaubt der Rat eigentlich hat der Glasfaserausbau hinsichtlich Standortfaktoren? Wer kauft, baut oder mietet denn ein Haus mit glühendem Kupferdraht, wenn in der Nachbargemeinde ein Glasfaseranschluss ist? UND wieso wird der Bürger über all diese Vorgänge nicht informiert? Er hätte doch an der öffentlichen Ratssitzung teilnehmen können? Wieso sind das Aktuellste auf der Homepage der Gemeinde die Termine von 2020. Wieso schreibt man keine Pressemitteilung an die Zeitung, wenn sich kein Pressevertreter zur Ratssitzung einfindet? Will man die Bürger gar nicht informieren?

Eigentlich sind wir wieder bei unserer Gretchenfrage: Was bin ich bereit zu bezahlen? Der Rat der Gemeinde Meerbeck offensichtlich nicht soviel, wie allen anderen Gemeinden in der Samtgemeinde.

Und morgen beschäftigen wir uns dann mit unserem dritten Protagonisten: den Angeschissenen (Im ersten Akt noch Bürger genannt).

 

Ein Kommentar

  1. Muss Dir Recht geben. Hatte letztens ein Gespräch über den Kauf von Häusern in Meerbeck. Ohne den Anschluss ist Meerbeck für Junge Menschen nicht attraktiv !!!! Selbst für uns ist es schon ein Unding wie schleppend die Verbindungen sind !!!!

Schreibe einen Kommentar zu Krösus Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert